Superfoods stammen aus den unterschiedlichsten Ländern der Welt. Sie stecken voller sekundärer Pflanzenstoffe, die in Labor- und Tieruntersuchungen gesundheitsförderliche Wirkungen zeigen. Mit Superfoods können Sie Ihre Ernährung um eine zusätzlichen Portion sekundärer Pflanzenstoffe bereichern.
Gibt es Lebensmittel mit Superkräften? Zumindest gilt eine Reihe von Lebensmitteln, die Sie in Supermärkten, Drogerien, Bioläden und Online-Shops finden, als Superfoods. Die meisten dieser Superlebensmittel kommen ursprünglich aus Südamerika, Afrika oder Ostasien. Dort werden sie seit Jahrtausenden als Heilpflanzen verwendet, um diverse Beschwerden und Erkrankungen zu behandeln. Forscher*innen untermauern diese Wirkungen mit dem hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, die in den Superfoods vorkommen.
Da wir in Deutschland Superfoods weder regional noch saisonal erwerben können, werden sie in getrockneter Form als Pulver, Nahrungsergänzungsmittel oder Säfte zum Verkauf angeboten. In Deutschland ist die Begeisterung für diese Lebensmittel gestiegen, immer mehr Menschen greifen zu Superfoods – in einer Umfrage aus dem Jahr 2017 gaben 56 Prozent der Befragten an, in diesem Jahr mehr Superfoods verzehrt zu haben als im Vorjahr [1].
In diesem Artikel stellen wir Ihnen die geläufigsten Superfoods und ihre gesundheitlichen Wirkungen vor.
Superfoods
Der Begriff „Superfood“ ist nicht einheitlich definiert. Meistens bezieht sich der Begriff auf exotische Lebensmittel, die reich an gesunden Inhaltsstoffen sind und die nach ihrer Ernte verarbeitet und anschließend weltweit exportiert werden. Tier- und Zellstudien haben gezeigt, dass sich in ihnen Nährstoffe mit breit gefächerten gesundheitlichen Wirkungen befinden.
Was sind Superfoods?
Bei Superfoods, auch Functional Foods genannt, handelt es sich um Lebensmittel, die sehr große Mengen bestimmter Nährstoffe enthalten und somit merkliche gesundheitliche Wirkungen erzielen sollen. Zu diesen Nährstoffen zählen meistens:
- Antioxidantien
- sekundäre Pflanzenstoffe
- Ballaststoffe
- Fettsäuren
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Was sind sekundäre Pflanzenstoffe?
Pflanzen enthalten spezielle chemische Verbindungen, die sie vor Fressfeinden schützen: die sekundären Pflanzenstoffe. Sobald ein Schädling die Pflanze angreift, kommen die sekundären Pflanzenstoffe zum Einsatz: Entweder werden die Angreifer mit einem bitteren Geschmack oder einem stechenden Geruch vertrieben. Außerdem verleihen sekundäre Pflanzenstoffe Pflanzen ihre Farben.
Im menschlichen Körper haben sekundäre Pflanzenstoffe andere Wirkungen. Sie sollen Entzündungen hemmen, das Immunsystem stärken, die Darmgesundheit unterstützen, das Nervensystem schützen und wirken zudem antioxidativ. In Tier- und Zellstudien konnten sekundäre Pflanzenstoffe das Krebsrisiko stark herabsetzen, indem sie den Zelltod von wuchernden Zellen eingeleitet haben. Zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören unter anderem [2]:
- Polyphenole, Phenole, Flavonoide
- Terpene
- Carotinoide
Antioxidantien schützen ihre Zellen vor aggressiven Sauerstoffmolekülen, den freien Radikalen, die Entzündungen verursachen.
Sollte ich Superfoods in meine Ernährung einbauen?
Superfoods können dabei helfen, Sie mit Vitaminen, sekundären Pflanzenstoffen, Ballaststoffen und Omega-3-Fettsäuren zu versorgen. Allerdings dienen sie nicht zur alleinigen Bedarfsdeckung, da über die langen Transportwege und starken Verarbeitungsprozesse ein Großteil der Nährstoffe verlorengeht. Bislang wurde die Mehrheit der Studien im Reagenzglas oder an Tieren durchgeführt, sodass noch keine eindeutigen Belege für die Wirkung von Superfoods beim Menschen vorliegen.
Generell spricht nichts gegen die Einnahme und den Verzehr von Superfoods. Allerdings sollten Sie sich vor dem Kauf immer gründlich informieren, da laut der Verbraucherzentrale viele Superfoods Mängel in ihrer Kennzeichnung aufweisen: So würden einige Hersteller sie mit falschen Nährwerten und ungenauen Gesundheitsangaben bewerben. Außerdem können einige Superfoods wie die Goji-Beere bei der Einnahme von Medikamenten Wechselwirkungen verursachen [3].
Wir stellen Ihnen hier 10 der beliebtesten Superfoods und ihre vermuteten Wirkungen auf die Gesundheit vor:
Acai
Die lila Beeren der Acai-Palme sind im Amazonas heimisch und gelten dort als Wundermittel, um das Altern zu verlangsam und um viele Krankheiten zu therapieren. Die Beeren werden meistens pur gegessen oder als Saft getrunken.
Wie gesund sind Acai-Beeren?
Die gesundheitliche Wirkung der Acai-Beeren soll auf den Anthocyanen basieren, die zu den Polyphenolen gehören. Der hohe Anthocyan-Gehalt in den Acai-Beeren ist auch für die intensive lila Färbung verantwortlich [4]. Diese sekundären Pflanzenstoffe könnten Studien zufolge ein vielversprechender Wirkstoff sein, um Entzündungen und Blutgefäßerkrankungen zu therapieren. Forscher*innen haben in Zell- und Tierstudien beobachtet, dass Polyphenole das Ausarten von Zellen in Krebszellen eindämmen können [5].
Polyphenole wie die Anthocyane in Acai-Beeren hatten in solchen Studien folgende Effekte [6–10]:
- Die Durchblutung verbesserte sich.
- Die Wundheilung wurde beschleunigt.
- Die Beschwerden bei Endometriose nahmen ab.
- Die Nerven werden vor Entzündungen geschützt.
Ob Acai-Beeren beim Menschen gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, rheumatoider Arthritis oder Schlafproblemen helfen können, womit oft geworben wird, hat die Forschung noch nicht genau untersucht.
Gut zu wissen: Acai-Beeren verlieren durch die langen Transportwege und Verarbeitungsprozesse viele Nährstoffe. Sie können auch auf regionale Lebensmittel zurückgreifen, die reich an Anthocyanen sind. Dazu zählen dunkle Beeren, rote Trauben und Rotkohl. Zudem sind saisonale und regionale Lebensmittel klimafreundlich [3].
Acerola
Die Acerola-Kirsche wächst in Südamerika und gehört zu den Vitamin-C-reichsten Früchten. Daher finden Sie Acerola-Nahrungsergänzungsmittel häufig in Drogerien und Bioläden. Nach der Ernte werden die Früchte direkt verzehrt oder in Saft oder andere Produkte verarbeitet, da die Kirschen schnell verderben.
Abgesehen von ihrem hohen Vitamin-C-Anteil strotzt die Acerola-Kirsche vor Anthocyanen und Flavonoiden. Diese sekundären Pflanzenstoffe sind unter anderem für die rote Farbe der Kirsche zuständig.
Welche gesundheitlichen Effekte haben Acerola-Kirschen?
Der Gehalt an Vitamin C und sekundären Pflanzenstoffen verschafft der Acerola-Kirsche eine starke antioxidative Fähigkeit, die in Studien das Wachstum von Krebszellen verhindern und Leberzellen schützen konnte. Bei übergewichtigen Mäusen konnten Extrakte der Acerola-Kirsche die Entzündungen in den Fettzellen hemmen.
Doch kann Acerola in Nahrungsergänzungsmitteln ähnliche Effekte auch beim Menschen erzielen? Die Studienlage dazu ist derzeit noch unzureichend [11, 12].
Wussten Sie schon, dass 100 Gramm Acerola-Beeren 1500 bis 4500 Milligramm Vitamin C enthalten? Im Vergleich: 100 Gramm Paprika enthalten 140 Milligramm und 100 Gramm Orangen nur 50 Milligramm. Doch der Verzehr einer Paprika deckt bereits den Tagesbedarf [11].
Vitamin C stärkt Ihr Immunsystem, hält die Haut strafft und verschließt Wunden.
Aronia-Beeren
Vitamin C zur Stärkung des Immunsystems und zur Wundheilung. Die dunkelblauen Beeren der Aronia-Pflanze haben ihren Weg aus Nordamerika bis nach Deutschland gefunden: Mittlerweile werden Aronia-Pflanzen auch in Deutschland angebaut, geerntet und zu Säften sowie Aufstrichen verarbeitet.
Aufgrund ihrer Vielfalt an Nährstoffen wird die Aronia-Pflanze als Heilpflanze verwendet. Sie enthält hohe Mengen der folgenden Nährstoffe [13], [14]:
- Folat zur Bildung neuer Zellen
- Jod zur Bildung von Schilddrüsenhormonen
- Eisen zur Blutbildung und zum Sauerstofftransport
- Polyphenole zur potentiellen Senkung des Blutdrucks und Blutzuckers
Tipp: In unseren Artikeln haben wir Ihnen alle wichtigen Informationen über Jod und Eisenmangel zusammengefasst.
Goji-Beeren
Wie gesund sind Goji-Beeren?In der chinesischen Medizin nehmen Goji-Beeren, auch Wolfsbeeren genannt, einen wichtigen Stellenwert ein. Sie werden Suppen oder Tees beigefügt, damit sie ihre gesundheitlichen Wirkungen entfalten können. Aus Goji-Beeren werden auch Weine hergestellt.
Der hohe Gehalt an Antioxidantien und sekundären Pflanzenstoffen in Goji-Beeren konnte in Studien die Alterung von Zellen verlangsamen, dem Krebswachstum entgegenwirken und das Immunsystem stärken. Außerdem kurbelten Goji-Beere die Blutbildung an und führten zu einer Verringerung von Triglyceriden und Cholesterin, die in hoher Konzentration Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen.
Wichtig: Wenn Sie Gerinnungshemmer einnehmen, empfiehlt es sich, Goji-Beeren zu meiden. Es kann zu Wechselwirkungen mit dem Medikament kommen [3].
In Goji-Beeren ist reichlich Zeaxanthin enthalten – ein sekundärer Pflanzenstoff, der den Carotinoiden, einer Vorstufe von Vitamin A, angehört. Carotinoide verleihen Lebensmitteln eine gelbe bis orangene Farbe. Sie ermöglichen Ihnen das Sehen und schützen die Nerven- und Blutzellen im Auge vor freien Radikalen und Entzündungen[15].
Erfahren Sie in unserem Gesundheitsportal, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen entstehen, wie sie sich bemerkbar machen und wie sie behandelt werden können.
Gut zu wissen: Goji-Beeren können Atropin enthalten: Ein Gift, welches in hohen Mengen zu erhöhter Herzfrequenz und Nervenproblemen führen kann[15].
Helfen Goji-Beeren beim Abnehmen?
In einer kleinen Studie mit übergewichtigen Menschen wurde untersucht, ob Goji-Beeren den Energieverbrauch im Körper erhöhen, sodass mehr Kilokalorien verbrannt werden. Allerdings konnten die Forscher*innen diese Wirkung nicht beobachten [16].
Wie Sie gesund und effektiv abnehmen können, können Sie in unserem Artikel über Abnehmen und Diäten nachlesen.
Mikroalgen
Im Gegensatz zu den Algen, die Sie aus dem Meer oder in Restaurants kennen, sind Mikroalgen für das menschliche Auge nicht sichtbar. Mikroalgen wie Chlorella vulgaris oder Spirulina werden als Grundbaustein des Lebens bezeichnet, da sie sich am untersten Ende der Nahrungskette befinden: Mikroalgen werden von Plankton aufgenommen, das von anderen Meerestieren gefressen wird, die wiederum von Raubtieren und Menschen gegessen werden.
Da Mikroalgen reichlich Eisen, Jod und Antioxidantien enthalten, werden sie als Superfood bezeichnet. Zudem enthalten Mikroalgen Alginsäure – eine Säure, die Gifte neutralisieren kann [17].
Tipp: Mikroalgen enthalten ebenfalls Vitamin B12. Allerdings können wir das in den Algen enthaltene Vitamin B12 nicht verwerten, weswegen es als Pseudo-Vitamin bezeichnet wird. Im passenden Artikel finden Sie alle Informationen zum Thema Vitamin-B12-Mangel.
Chlorella vulgaris
Die Mikroalgen der Gattung Chlorella vulgaris strotzen vor Alpha-Linolensäure, einer Omega-3-Fettsäure. Omega-3-Fettsäuren fördern die Durchblutung, stärken die Zellwände und können erhöhte Cholesterinwerte senken. Sie bieten einen generellen Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zudem können Omega-3-Fettsäuren antioxidativ wirken. Forscher*innen untersuchen, ob Omega-3-Fettsäuren eventuell vor Krebserkrankungen schützen. Chlorella vulgaris liefert zudem Carotinoide, die einen möglichen Schutz vor entzündlichen und Krebserkrankungen darstellen [18].
In einer Studie verbessert die Einnahme von Chlorella-Nahrungsergänzungsmitteln die Cholesterin- und Triglycerid-Werte [19].
Spirulina
Spirulina-Algen enthalten wie Chlorella vulgaris große Mengen Carotinoide. Außerdem liefern sie reichlich Proteine und sind leicht verdaulich, da sie keine Zellwände haben. In Laboruntersuchungen zeigten Spirulina-Algen antivirale und antientzündliche Wirkungen. In einer kleinen Studie konnte die Einnahme von Spirulina-Nahrungsergänzungsmittel die Cholesterin-Werte senken. Möglicherweise helfen Spirulina-Algen bei einer Arsenvergiftung, die Schwermetalle auszuscheiden [20].
Wussten Sie schon, dass Astronauten der NASA Spirulina-Algen als Nahrungsergänzungsmittel im All einnehmen?
Die Studien zu den gesundheitlichen Effekten von Spirulina beziehen sich stets auf die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln. Es liegen kaum Studienergebnisse vor, inwieweit sich der Verzehr von Mikroalgen als Lebensmittel auf die Gesundheit auswirken kann[21].
Ein blauer Hingucker: Sie können Spirulina-Pulver verwenden, um ihr Essen blau zu färben.
Baobab
Die Baobab-Früchte wachsen am Afrikanischen Affenbrotbaum und haben aufgrund ihres hohen Vitamin-C-Gehalts einen leicht säuerlichen Geschmack. Zudem stecken in ihnen zahlreiche Polyphenole und Ballaststoffe.
Aufgrund der enthaltenen Ballaststoffe hat die Baobab-Frucht einen sehr geringen glykämischen Index. Der glykämische Index gibt an, wie stark und schnell sich ein Lebensmittel auf den Blutzucker auswirkt. Je niedriger der Wert ist, desto geringer und langsamer steigt der Blutzucker nach Verzehr des Lebensmittels an. Zudem stärken Balllaststoffe die Darmflora und unterstützen damit die Darmgesundheit [22], [23]. Wissenschaftler vermuten darüber hinaus, dass eine ballaststoffreiche Ernährung das Risiko von Darmkrebs senkt.
Wussten Sie schon, dass Baobab helfen kann, das Gewicht zu halten? Die Frucht senkt möglicherweise aufgrund des hohen Ballaststoffgehalt das Hungergefühl [24].
Chiasamen
Schon seit mehr als Jahren sind Chiasamen in der südamerikanischen Ernährung von Bedeutung. In der Ernährung der Maya und Azteken waren Chiasamen ein wichtiger Bestandteil. Daher werden Chiasamen auch als antikes Korn bezeichnet.
Wie gesund sind Chiasamen?
Chiasamen sind reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, Ballaststoffen und Proteinen. Dieses Angebot an Nährstoffen soll das Risiko von Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes mellitus senken [25-27]:
- Omega-3-Fettsäuren fördern die Durchblutung und können erhöhte Cholesterinwerte sowie erhöhten Blutdruck senken.
- Ballaststoffe regulieren den Blutzucker und können erhöhten Blutdruck senken.
- Proteine tragen maßgeblich zum Sättigungsgefühl bei.
Aufgrund ihres hohen Proteingehalts eignen sich Chiasamen für Menschen, die Gefahr laufen, einen Proteinmangel zu entwickeln – etwa wegen einer Zöliakie oder einer Lebererkrankung. Der Sättigungseffekt von Chiasamen soll auch Menschen mit Gewichtsschwankungen helfen, ihr Körpergewicht halten zu können. Zudem versorgen Chiasamen Sie mit Calcium, Magnesium und Eisen [28].
Erfahren Sie in unserem Gesundheitsportal mehr über die Mineralstoffe Calcium und Magnesium, die für das Nervensystem und die Knochengesundheit unabdingbar sind.
Sind Chiasamen oder Leinsamen gesünder?
Weder Leinsamen noch Chiasamen sind besser als die anderen. Während Leinsamen Sie mit mehr Omega-3-Fettsäuren und Kalium versorgen, enthalten Chiasamen größere Mengen Calcium, Eisen und Ballaststoffen. Bauen Sie beide Arten von Samen in Ihre Ernährung ein, damit all diese wichtigen Nährstoffe ihrer Gesundheit zugutekommen [28].
Veganer Ei-Ersatz:
Wenn Sie einen Esslöffel Chiasamen oder Leinsamen mit drei Esslöffel warmem Wasser vermengen, quellen die Samen nach zehn Minuten auf. Sie können die Samen dann zum Backen, ein Esslöffel Samen entspricht einem Ei.
Maca
Die Maca-Pflanze gilt schon sehr lange als Superfood: In Peru wird sie seit über 2000 Jahren als Heilpflanze verwendet. Die Knollen der Pflanze werden gekocht und gestampft. Der Verzehr soll vor allem bei Unfruchtbarkeit und Potenzstörungen helfen. Allerdings konnten Forscher*innen diese Wirkungen nur in Tierstudien beobachten [29], [30].
Die Einnahme von Maca-Nahrungsergänzungsmitteln konnte in einer kleinen Studie bei Frauen, die nach ihren Wechseljahren die an depressiven Verstimmungen und Angstattacken litten, die Beschwerden verbessern und die sexuelle Lust steigern [31, 32].
Moringa
Der Meerrettichbaum Moringa oleifera ist in Asien und Afrika beheimatet, er wächst unter anderem in Indien, auf der Arabischen Halbinsel und im östlichen Afrika.
Besonders den Blättern der Moringa-Pflanze werden heilsame Wirkungen zugeschrieben. Sie werden unter anderem zu Tee oder Pulver verarbeitet und sind auch in Kapselform erhältlich. Moringa-Blätter sind reich an Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen.
Die Supplementierung von Moringa bei Tieren konnte die Beschwerden folgender Erkrankungen verbessern [33, 34]:
- Hypercholesterinämie (erhöhte Cholesterinwerte)
- Bluthochdruck
- Diabetes mellitus
- Nichtalkoholische Fettleber
Laut dem Untersuchungsamt für Lebensmittelüberwachung und Tiergesundheit sollten Sie bei der Auswahl von Moringa-Nahrungsergänzungsmitteln vorsichtig sein. In mehreren Proben wurden Salmonellen, Schwermetalle und Pestizide gefunden [35].
Weizengras
Bei Weizengras handelt es sich um das junge Gras der Weizenpflanze. Es wird meistens zu Pulver verarbeitet und dann mit Wasser verrührt. Weizengras enthält hohe Mengen Chlorophyll, Flavonoide, Vitamin C und Vitamin E – Nährstoffe, die im Körper eine starke antioxidative Wirkung entfalten.
In Labor- und Tieruntersuchungen hat Weizengras den programmierten Zelltod, die Apoptose, eingeleitet und konnte so Krebszellen ausschalten, bevor sie gefährlich wurden. Die Einnahme von Weizengras soll unter anderem die Beschwerden einer Chemotherapie unterdrücken können. Eventuell kann Weizengras die Gelenkschmerzen bei einer rheumatoiden Arthritis lindern. Bis lang wurden dies Studienergebnisse nicht am Menschen bestätigt [36].
Kakaonibs gehören auch in die Superfoods-Kategorie. Lesen Sie in unserem Gesundheitsportal, ob Sie eine gesündere Alternative zu Schokolade sind und ob Schokolade gesund ist.
Auf einen Blick: Superfoods
Was sind Superfoods?
Superfoods ist der Begriff für Lebensmittel, die aufgrund ihres hohen Gehalts bestimmter Nährstoffe hervorstechen und aufgrund ihrer Herkunft als exotisch gelten.
Zu den bekannten Superfoods zählen: Acai-, Aronia- und Goji-Beeren, Acerola-Kirschen, Chiasamen, Maca, Moringa, Baobab-Früchte, Weizengras und die Mikroalgen Chlorella und Spirulina.
Wie gesund sind Superfoods?
Da Superfoods lange Transportwege und starke Verarbeitungsprozesse hinter sich haben, können sie Ihnen nicht dieselbe Fülle an Nährstoffen wie im frischen Zustand liefern. Daher sollten Sie Superfoods nicht zur Bedarfsdeckung wichtiger Nährstoffe hernehmen. Sie eignen sich aber, um Sie ergänzend zu einer ausgewogenen Ernährung zusätzlich mit den gesunden sekundären Pflanzenstoffen zu versorgen.
Nahrungsergänzungsmittel, die lediglich einzelne Nährstoffe aus einem Superfood enthalten, konnten in Studien kaum Wirkung zeigen. Forscher*innen gehen davon aus, dass die sekundären Pflanzenstoffe ihre Wirkung in Kombination mit anderen Nährstoffen entfalten, die in dem Lebensmittel natürlich vorkommen [15].
Quellen
[1] „Konsum von Superfood in Deutschland 2017“, Statista. [Online]. Verfügbar unter: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/740897/umfrage/umfrage-zum-konsum-von-superfood-bei-der-ernaehrung-in-deutschland/. [Zugegriffen: 14-Okt-2019].
[2] S. Yoo, K. Kim, H. Nam, und D. Lee, „Discovering Health Benefits of Phytochemicals with Integrated Analysis of the Molecular Network, Chemical Properties and Ethnopharmacological Evidence“, Nutrients, Bd. 10, Nr. 8, Aug. 2018, doi: 10.3390/nu10081042.
[3] „Superfood: Hype um Früchte und Samen“, Verbraucherzentrale.de. [Online]. Verfügbar unter: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/superfood-hype-um-fruechte-und-samen-12292. [Zugegriffen: 10-Okt-2019].
[4] W. Marcason, „What Is the Açaí Berry and Are There Health Benefits?“, Journal of the American Dietetic Association, Bd. 109, Nr. 11, S. 1968, Nov. 2009, doi: 10.1016/j.jada.2009.09.017.
[5] K. K. de L. Yamaguchi, L. F. R. Pereira, C. V. Lamarão, E. S. Lima, und V. F. da Veiga-Junior, „Amazon acai: Chemistry and biological activities: A review“, Food Chemistry, Bd. 179, S. 137–151, Juli 2015, doi: 10.1016/j.foodchem.2015.01.055.
[6] M. H. Kang, S. Choi, und B.-H. Kim, „Skin Wound Healing Effects and Action Mechanism of Acai Berry Water Extracts“, Toxicol Res, Bd. 33, Nr. 2, S. 149–156, Apr. 2017, doi: 10.5487/TR.2017.33.2.149.
[7] D. E. Machado u. a., „Euterpe oleracea Extract (Açaí) Is a Promising Novel Pharmacological Therapeutic Treatment for Experimental Endometriosis“, PLoS One, Bd. 11, Nr. 11, Nov. 2016, doi: 10.1371/journal.pone.0166059.
[8] H. Kim u. a., „Açaí (Euterpe oleracea Mart.) beverage consumption improves biomarkers for inflammation but not glucose- or lipid-metabolism in individuals with metabolic syndrome in a randomized, double-blinded, placebo-controlled clinical trial“, Food Funct, Bd. 9, Nr. 6, S. 3097–3103, Juni 2018, doi: 10.1039/c8fo00595h.
[9] R. S. de Moura und Â. C. Resende, „Cardiovascular and Metabolic Effects of Açaí, an Amazon Plant“, J. Cardiovasc. Pharmacol., Bd. 68, Nr. 1, S. 19–26, Juli 2016, doi: 10.1097/FJC.0000000000000347.
[10] A. K. Machado u. a., „Neuroprotective Effects of Açaí (Euterpe oleracea Mart.) against Rotenone In Vitro Exposure“, Oxid Med Cell Longev, Bd. 2016, 2016, doi: 10.1155/2016/8940850.
[11] A. Prakash und R. Baskaran, „Acerola, an untapped functional superfruit: a review on latest frontiers“, J Food Sci Technol, Bd. 55, Nr. 9, S. 3373–3384, Sep. 2018, doi: 10.1007/s13197-018-3309-5.
[12] F. M. Dias u. a., „Acerola (Malpighia emarginata DC.) juice intake protects against alterations to proteins involved in inflammatory and lipolysis pathways in the adipose tissue of obese mice fed a cafeteria diet“, Lipids Health Dis, Bd. 13, S. 24, Feb. 2014, doi: 10.1186/1476-511X-13-24.
[13] Bundeszentrum für Ernährung | „Die Apfelbeere Aronia: Säuerlich-herbe Frucht mit hohem Gesundheitswert“. [Online]. Verfügbar unter: https://www.bzfe.de/inhalt/die-apfelbeere-aronia-32653.html. [Zugegriffen: 29-Aug-2018].
[14] T. Jurikova u. a., „Fruits of Black Chokeberry Aronia melanocarpa in the Prevention of Chronic Diseases“, Molecules, Bd. 22, Nr. 6, Juni 2017, doi: 10.3390/molecules22060944.
[15] Z. F. Ma u. a., „Goji Berries as a Potential Natural Antioxidant Medicine: An Insight into Their Molecular Mechanisms of Action“, Oxid Med Cell Longev, Bd. 2019, Jan. 2019, doi: 10.1155/2019/2437397.
[16] J. J. van den Driessche, J. Plat, G. Plasqui, und R. P. Mensink, „A Single Dose of Goji Berries Does Not Affect Postprandial Energy Expenditure and Substrate Oxidation in Healthy, Overweight Men“, J Nutr Metab, Bd. 2019, S. 4057143, 2019, doi: 10.1155/2019/4057143.
[17] M. L. Wells u. a., „Algae as nutritional and functional food sources: revisiting our understanding“, J Appl Phycol, Bd. 29, Nr. 2, S. 949–982, 2017, doi: 10.1007/s10811-016-0974-5.
[18] Y. Panahi, B. Darvishi, N. Jowzi, F. Beiraghdar, und A. Sahebkar, „Chlorella vulgaris: A Multifunctional Dietary Supplement with Diverse Medicinal Properties“, Curr. Pharm. Des., Bd. 22, Nr. 2, S. 164–173, 2016, doi: 10.2174/1381612822666151112145226.
[19] N. H. Ryu u. a., „Impact of daily Chlorella consumption on serum lipid and carotenoid profiles in mildly hypercholesterolemic adults: a double-blinded, randomized, placebo-controlled study“, Nutr J, Bd. 13, S. 57, Juni 2014, doi: 10.1186/1475-2891-13-57.
[20] P. D. Karkos, S. C. Leong, C. D. Karkos, N. Sivaji, und D. A. Assimakopoulos, „Spirulina in Clinical Practice: Evidence-Based Human Applications“, Evid Based Complement Alternat Med, Bd. 2011, 2011, doi: 10.1093/ecam/nen058.
[21] A. Finamore, M. Palmery, S. Bensehaila, und I. Peluso, „Antioxidant, Immunomodulating, and Microbial-Modulating Activities of the Sustainable and Ecofriendly Spirulina“, Oxid Med Cell Longev, Bd. 2017, 2017, doi: 10.1155/2017/3247528.
[22] A. Braca u. a., „Phytochemical Profile, Antioxidant and Antidiabetic Activities of Adansonia digitata L. (Baobab) from Mali, as a Source of Health-Promoting Compounds“, Molecules, Bd. 23, Nr. 12, Nov. 2018, doi: 10.3390/molecules23123104.
[23] S. A. Coe, M. Clegg, M. Armengol, und L. Ryan, „The polyphenol-rich baobab fruit (Adansonia digitata L.) reduces starch digestion and glycemic response in humans“, Nutr Res, Bd. 33, Nr. 11, S. 888–896, Nov. 2013, doi: 10.1016/j.nutres.2013.08.002.
[24] R. Garvey, M. Clegg, und S. Coe, „The acute effects of baobab fruit ( Adansonia digitata) on satiety in healthy adults“, Nutr Health, Bd. 23, Nr. 2, S. 83–86, Juni 2017, doi: 10.1177/0260106017704361.
[25] K. Marcinek und Z. Krejpcio, „Chia seeds (Salvia hispanica): health promoting properties and therapeutic applications – a review“, Rocz Panstw Zakl Hig, Bd. 68, Nr. 2, S. 123–129, 2017.
[26] B. Kulczyński, J. Kobus-Cisowska, M. Taczanowski, D. Kmiecik, und A. Gramza-Michałowska, „The Chemical Composition and Nutritional Value of Chia Seeds—Current State of Knowledge“, Nutrients, Bd. 11, Nr. 6, Mai 2019, doi: 10.3390/nu11061242.
[27] J. Parker, A. N. Schellenberger, A. L. Roe, H. Oketch-Rabah, und A. I. Calderón, „Therapeutic Perspectives on Chia Seed and Its Oil: A Review“, Planta Med., Bd. 84, Nr. 9–10, S. 606–612, Juli 2018, doi: 10.1055/a-0586-4711.
[28] R. Ullah u. a., „Nutritional and therapeutic perspectives of Chia (Salvia hispanica L.): a review“, J Food Sci Technol, Bd. 53, Nr. 4, S. 1750–1758, Apr. 2016, doi: 10.1007/s13197-015-1967-0.
[29] S. Beharry und M. Heinrich, „Is the hype around the reproductive health claims of maca (Lepidium meyenii Walp.) justified?“, J Ethnopharmacol, Bd. 211, S. 126–170, Jan. 2018, doi: 10.1016/j.jep.2017.08.003.
[30] B.-C. Shin, M. S. Lee, E. J. Yang, H.-S. Lim, und E. Ernst, „Maca (L. meyenii) for improving sexual function: a systematic review“, BMC Complement Altern Med, Bd. 10, S. 44, Aug. 2010, doi: 10.1186/1472-6882-10-44.
[31] N. A. Brooks, G. Wilcox, K. Z. Walker, J. F. Ashton, M. B. Cox, und L. Stojanovska, „Beneficial effects of Lepidium meyenii (Maca) on psychological symptoms and measures of sexual dysfunction in postmenopausal women are not related to estrogen or androgen content“, Menopause, Bd. 15, Nr. 6, S. 1157–1162, Dez. 2008, doi: 10.1097/gme.0b013e3181732953.
[32] C. M. Dording u. a., „A Double-Blind Placebo-Controlled Trial of Maca Root as Treatment for Antidepressant-Induced Sexual Dysfunction in Women“, Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine, 2015. [Online]. Verfügbar unter: https://www.hindawi.com/journals/ecam/2015/949036/. [Zugegriffen: 05-Aug-2019].
[33] M. Vergara-Jimenez, M. M. Almatrafi, und M. L. Fernandez, „Bioactive Components in Moringa Oleifera Leaves Protect against Chronic Disease“, Antioxidants (Basel), Bd. 6, Nr. 4, Nov. 2017, doi: 10.3390/antiox6040091.
[34] X. Kou, B. Li, J. B. Olayanju, J. M. Drake, und N. Chen, „Nutraceutical or Pharmacological Potential of Moringa oleifera Lam.“, Nutrients, Bd. 10, Nr. 3, März 2018, doi: 10.3390/nu10030343.
[35] „Untersuchungsämter für Lebensmittelüberwachung und Tiersicherheit Baden-Württemberg | Moringablattpulver – weiterhin mit Rückständen und unlauterer Bewerbung“ [Online]. Verfügbar unter: http://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=0&Thema_ID=2&ID=2434&Pdf=No&lang=DE. [Zugegriffen: 10-Okt-2019].
[36] G. Bar-Sela, M. Cohen, E. Ben-Arye, und R. Epelbaum, „The Medical Use of Wheatgrass: Review of the Gap Between Basic and Clinical Applications“, Mini Rev Med Chem, Bd. 15, Nr. 12, S. 1002–1010, 2015, doi: 10.2174/138955751512150731112836.