Trockene Haut ist unangenehm, juckt und bedeutet weniger Schutz. Sowohl äußere als auch innere Einflüsse können zu trockener Haut führen. Mit der richtigen Hautpflege und Ernährung pflegen Sie Ihre Haut wieder gesund.
Unsere Haut erneuert sich stetig und verliert dabei täglich kleine Hautschüppchen. Auf diese Weise „häuten“ wir uns alle vier Wochen. Die natürliche Schutzbarriere der Haut wird so aufrechterhalten. Wird unsere Haut wegen intensivem Kontakt mit äußeren Einflüssen oder aufgrund von Nährstoffmängeln trocken, fehlt es ihr an Feuchtigkeit und Elastizität. Die Folge: Die natürliche Schutzbarriere ist gestört und unsere Haut wird empfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen. Damit beginnt ein Teufelskreis und der Weg zu einer gesunden Haut wirkt nahezu aussichtslos [1].
Lesen Sie hier, wie Sie diesen Teufelskreis durchbrechen. Sie erfahren außerdem, welche äußeren Einflüsse sich negativ auf Ihre Haut auswirken und wie Sie über die Ernährung den Zustand Ihrer Haut beeinflussen können. Erfahren Sie auch, warum Entspannungstechniken eine positive Wirkung auf trockene Haut haben können und worauf Sie bei der Wahl Ihrer Hautpflegeprodukte achten sollten.
Was bedeutet trockene Haut?
Trockene Haut wird in Fachkreisen auch als Xerodermie bezeichnet. Xerodermie beschreibt eine trockene, spröde Haut, die weder erblich noch krankheitsbedingt ist. Trockene Haut wird meist von einem starken Juckreiz begleitet, der auch zu emotionalem Stress und Schlafstörungen führen kann. Insgesamt schränkt stark trockene Haut die Lebensqualität deutlich ein [2].
Trockene Haut bietet weniger Schutz
Ist unsere Haut gesund, sind Hornzellen und Fette in ihr gut vernetzt und lassen sie kaum Feuchtigkeit verlieren. Sie schützt uns so vor äußeren Einflüssen wie Kälte, Hitze, Krankheitserregern oder auch chemischen Substanzen in der Kleidung. Man spricht von der gesunden Hautbarriere.
Ist unsere Haut trocken, ist dieser Verbund von Hornhautzellen und Fetten gestört. Die Haut verliert Feuchtigkeit und die Schutzfunktion ist gestört.
Gut zu wissen: Die Haut ist das größte Organ unseres Körpers. Sie macht 15 bis 20 Prozent des Gewichts eines Erwachsenen aus. Sie ist die Grenze, die unseren Körper von der Umwelt trennt und spielt deshalb eine wichtige Rolle in unserem Abwehrsystem.
Ursachen trockener Haut
Unsere Haut kommt regelmäßig mit äußeren Einflüssen wie Wärme, Kälte, Sonneneinstrahlung oder Wasser in Kontakt. Diesen Einflüssen kann die gesunde Haut ohne Probleme standhalten. Kommt es zu dauerhaftem oder sehr intensivem Kontakt mit äußeren Einflüssen, kann das die Haut aber überfordern und ihre Schutzfunktion nimmt ab. Duschen oder Baden Sie sich zum Beispiel täglich mehrfach und nutzen dabei intensive Waschlotionen, kann das Ihre Haut angreifen und die Folge ist eine sehr trockene Haut. Gleiches gilt für regelmäßiges intensives Sonnenbaden oder das regelmäßige Aufhalten in extremem Temperaturen.
Sicher haben auch Sie das auch schon einmal erlebt: Halten Sie sich zu lange ungeschützt in der Sonne auf, setzten Sie Ihre Haut intensiver UV-Strahlung aus. Dann kommt es zur Überbelastung der Haut, nämlich zum Sonnenbrand. Ihre Haut wird rot und sehr trocken und bedarf einer besonderen Pflege.
Ist die Schutzfunktion der Haut beschädigt, geraten Sie schnell in einen Teufelskreis: Die Haut verliert deutlich mehr Feuchtigkeit, sie wird trocken und schädliche Substanzen können schneller in die Haut eindringen. Die Haut ist viel empfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen. Die empfindliche, trockene Haut benötig dann eine längere Regenerationszeit. Das bedeutet der tägliche Kontakt mit äußeren Einflüssen wie Wasser, Kälte oder Wärme reizt Ihre Haut noch stärker und die Haut verliert immer mehr an Feuchtigkeit, wird noch trockener und empfindlicher. Den Kontakt der Haut mit äußere Einflüsse sollten Sie dann so gut wie möglich einschränken [3], [4].
Diesen Teufelskreis können Sie durch die innere und äußere Pflege durchbrechen. Geben Sie Ihrer Haut ausreichend Nährstoffe und spenden Sie Ihr Feuchtigkeit mit den richtigen Hautpflegeprodukten. Lesen Sie in den folgenden Kapiteln, worauf Sie achten können, um den Zustand Ihrer trockenen Haut zu verbessern.
Innere Einflüsse auf die Haut
Der Zustand unserer Haut wird auch von innen beeinflusst. Vitamine und Mineralstoffe, die Sie über die Nahrung aufnehmen, tragen maßgeblich zu einer gesunden Schutzfunktion der Haut bei. Trockene Haut wiederum geht häufig mit einem Mangel von Nährstoffen einher. Hormonelle Schwankungen oder psychischer Stress können sich ebenfalls durch eine trockene Haut zeigen [5].
Auswirkung von Nährstoffen auf trockene Haut
Trockene Haut kann ein Zeichen von Nährstoffmängeln sein. So haben Eisenmangel und Zinkmangel einen direkten Einfluss auf Ihren Hautzustand. Ist Ihr Körper nicht ausreichend mit dem essentiellen Spurenelement Eisen versorgt, leiden Sie in der Regel unter spröder und trockener Haut. Ein Zinkmangel führt langfristig sogar zu Hautekzemen. Dabei ist die Haut nicht nur extrem trocken, sondern weist zusätzlich entzündete Stellen auf. Hautekzeme sollten Sie auf jeden Fall ärztlich behandeln lassen [6], [7].
Der Zustand Ihrer Haut können Sie über eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung mit reichlich frischem Gemüse, Obst und Vollkornprodukten verbessern. Besonders wertvolle Nahrungsbestandteile für eine gesunde Schutzbarriere der Haut sind Antioxidantien und entzündungshemmende Fette wie Omega-3-Fettsäuren. Sie können die Schutzbarriere der Haut gegenüber UV-Strahlen stärken und versorgen sie zusätzlich mit Feuchtigkeit [5].
Auswirkungen von Stress auf trockene Haut
Die Haut wird auch häufig als „Spiegel der Seele“ bezeichnet und da ist etwas dran! Psyche und Haut sind eng miteinander verbunden. Fürchten wir uns, bekommen wir eine Gänsehaut, schämen wir uns, erröten wir und Angst lässt uns ins Schwitzen kommen.
Psychischer Stress setzt unterschiedliche Reaktionen in Ihrem Körper in Gang. Dadurch werden unter anderem Ihr Immunsystem geschwächt und Entzündungen im Körper gefördert. Das kann sich auch auf der Haut bemerkbar machen: Ihre Haut wird trocken und neigt verstärkt zu Entzündungen. Versuchen Sie, dem alltäglichen Stress entgegenzuwirken und nehmen Sie sich Zeit für Entspannungstechniken wie Yoga oder autogenes Training. So können Sie effektiv Ihr Stress-Level reduzieren und auch Ihrer Haut etwas Gutes tun [8].
Psychischer Stress ist auch ein Auslöser von Neurodermitis. Neurodermitis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die sich durch stark trockene, gerötete und juckende Haut äußert und in Schüben auftritt.
Auswirkung von Hormonen auf die Haut
Das weibliche Sexualhormon Östrogen hat einen starken Einfluss auf den Zustand unserer Haut. Das macht sich bei Frauen besonders bemerkbar, wenn der Östrogen-Spiegel im Körper sinkt, kurz bevor sie in die Wechseljahre kommen. Der niedrige Östrogen-Spiegel sorgt dafür, dass auch weniger Lipide, also Fette, in der Haut eingelagert werden. Dadurch wird die Haut trockener und eine reichhaltigere Pflege mit höherem Fettanteil ist von Nöten [9].
Äußere Einflüsse auf die Haut: Die richtige Hautpflege
Cremes und Lotionen für die Haut sollten aus zwei wesentlichen Bestandteilen bestehen: Wasser und Fett. Das Gemisch aus Wasser und einer sogenannten Ölphase wird als Emulsion bezeichnet. Das Mischverhältnis und die Art des Fettes bestimmen die Konsistenz der Hautpflege. Ein hoher Anteil an Fett und damit eine festere Konsistenz der Hautcreme eignet sich bei trockener Haut besonders gut. So wird die Schutzfunktion der Haut unterstützt und wiederaufgebaut [10].
Folgende Tipps sollten Sie bei trockener Haut beachten [11]:
- Verwenden Sie Hautpflegeprodukte mit hohem Fettanteil.
- Achten Sie auf natürliche Bestandteile in Ihren Cremes und wählen Sie bevorzugt Naturkosmetik.
- Wählen Sie Pflegeprodukte mit hochwertigen Pflanzenölen, wie Oliven-, Jojoba- oder Avocado-Öl oder Ölen, die aus Nüssen und Samen gewonnen sind.
- Die Pflegeprodukte sollten frei von Konservierungs-, Farb- und Duftstoffen sein.
- Tragen Sie die Creme nicht zu dick auf, sondern cremen Sie Ihre Haut lieber häufiger ein.
- Duschen oder baden Sie nicht länger als 10 Minuten täglich und achten Sie auf eine angenehme Wassertemperatur, die nicht heißer als 35 Grad Celsius sein sollte.
- Cremen Sie Ihre Haut nach dem Duschen oder Baden ein.
Auf einen Blick
Was bedeutet trockene Haut?
Wirken starke äußere Einflüsse wie Kälte, Hitze oder chemische Substanzen aus Kleidung oder Umwelt auf Ihre Haut, wird der natürliche Schutz der Haut gestört. Das heißt, dass der Verbund von Hornhautzellen und Fetten der Haut nicht mehr so stark ist und die Haut Feuchtigkeit verliert. Dadurch wird die Haut trocken, spröde und rissig.
Welche äußeren Einflüsse führen zu trockener Haut?
Äußere Einflüsse, mit denen wir dauerhaft oder sehr intensiv in Kontakt kommen, können zu trockener Haut führen. Gemeint sind beispielsweise starke Temperaturen wie Kälte und Hitze, der ständige Kontakt mit Wasser oder auch die UV-Strahlung.
Welche inneren Einflüsse führen zu trockener Haut?
Innere Einflüsse, die Auswirkungen auf eine trockene Haut haben, sind zum Beispiel Nährstoffmängel wie ein Eisen- oder Zinkmangel. Stress oder hormonelle Schwankungen können ebenfalls zu trockener Haut führen.
Was sollten Sie bei der Hautpflege beachten?
Trockene Haut ist gereizt und benötigt besonders schonende Pflege. Sie sollten bei Ihren Hautpflegeprodukten darauf achten, dass sie einen hohen Fettanteil haben. Wählen Sie bevorzugt Naturkosmetika mit wertvollen pflanzlichen Ölen aus Olive, Avocado, Nüssen oder Jojoba. Übertreiben Sie es in Ihrer Hautpflege nicht und duschen oder baden Sie maximal 10 Minuten täglich mit nicht zu heißem Wasser. Cremen Sie sich nicht zu dick ein dafür lieber häufiger am Tag.
Quellen
[1] Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V., „Die Haut - Hautgesundheit | DHA e.V.“ https://www.dha-hautpflege.de/haut-und-hautpflege/die-haut.html (zugegriffen Mai 18, 2021).
[2] MSD Manuals, „Xerodermie - Erkrankungen der Haut“, MSD Manual Profi-Ausgabe. https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/erkrankungen-der-haut/verhornungsst%C3%B6rungen/xerodermie (zugegriffen Juni 01, 2021).
[3] G. Deutschmann, Hrsg., „Physikalische Einflüsse“, in Die Haut und ihre Anhangsgebilde: Lehrbuch für Krankenpflegepersonal und andere Gesundheitsberufe, Vienna: Springer, 2005, S. 25–40. doi: 10.1007/3-211-26623-2_4.
[4] Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V., „Deutsche Haut-und Allergiehilfe e.V. - Haut&Allergie AKTUELL“. https://www.dha-allergien.de/pflege.html (zugegriffen Juni 01, 2021).
[5] M. Michalak, M. Pierzak, B. Kręcisz, und E. Suliga, „Bioactive Compounds for Skin Health: A Review“, Nutrients, Bd. 13, Nr. 1, Jan. 2021, doi: 10.3390/nu13010203.
[6] Bundesinstitut Für Risikobewertung, „Fragen und Antworten zu Eisen in Lebensmitteln - BfR“. https://www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zu_eisen_in_lebensmitteln-28383.html (zugegriffen Juni 01, 2021).
[7] Deutsche Gesellschaft für Er, „Ausgewählte Fragen und Antworten zu Zink“. https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/faqs/zink/?L=0 (zugegriffen Juni 01, 2021).
[8] Deutscher Ärzteverlag GmbH, „Hautkrankheiten: Wechselwirkung zwischen Haut und Psyche“, Deutsches Ärzteblatt, Nov. 10, 2002. https://www.aerzteblatt.de/archiv/34406/Hautkrankheiten-Wechselwirkung-zwischen-Haut-und-Psyche (zugegriffen Mai 18, 2021).
[9] Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V., „Hormone für schöne Haut“. https://www.bvdd.de/aktuelles-presse/presse-newsletter/details/hormone-fuer-schoene-haut (zugegriffen Mai 18, 2021).
[10] Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V., „Hautpflege - Hautgesundheit | DHA e.V.“ https://www.dha-hautpflege.de/haut-und-hautpflege/grundlagen-hautpflege/hautpflege.html (zugegriffen Mai 18, 2021).
[11] Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V., „Hautpflege trocken-fettarmer Erwachsenenhaut - Hautgesundheit | DHA e.V.“ https://www.dha-hautpflege.de/service/hautpflege-check/erwachsen-trocken.html (zugegriffen Mai 18, 2021).